Nach einer, für mich leider eher kurzen Nacht im Liegewagon wachen wir um etwa 9:30 auf und frühstücken den Rest unseres Brotes und Schokolade. Als ich mit dem GPS ermittle wo in Schweden wir gerade sind, stelle ich fest, dass wir nicht mehr so weit von Stockholm entfernt sind. Und tatsächlich kommen wir wesentlich früher als geplant in Stockholm an. Nach Fahrplan hätten wir um 12:42 ankommen sollen, aber unser Zug kommt schon um 11:31 an.
Weil unser nächster Zug erst um 15:29 geht, haben wir jetzt rund 4 Stunden die
wir in Stockholm verbringen. Nachdem wir uns ein bisschen am Bahnhof
orientieren und Leon sich einen Kaffee besorgt gehen wir als erstes zur in
unmittelbarer Nähe gelegenen Klarakirche, und werfen einen kurzen Blick hinein.
Die Kirche ist eines der höchsten Gebäude Schwedens. Es ist eindrucksvoll
wieder in einer echten Großstadt zu sein. Nach dem Kirchenbesuch gehen wir
durch das Stockholmer Äquivalent zur Kärntner Straße in Wien zu einem kleinen,
aber sehr netten und angenehmen Park. Hier machen wir es uns bequem, und
besorgen uns dann Sushi, das wir zu Mittag essen. Als Nachspeise verdrücken wir
eine halbe (große) Tafel Schokolade und rasten uns noch ein wenig aus. Mit sehr
viel Puffer machen wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof. Als wir gerade bei
unserem Zielbahnsteig ankommen, bemerken wir, dass der Zug den wir nehmen
wollen - ein InterCity Richtung Oslo - auf einen anderen Bahnsteig verlegt
wurde. Die Suche nach diesem Bahnsteig gestaltet sich ein wenig herausfordernd,
weil er abseits von allen anderen liegt. Hier war unser Puffer ganz nützlich.
Am Bahnsteig stehen schon unglaublich viele Menschen und weil die Wagenreihung
nicht wirklich transparent kommuniziert wurde, ist das Einsteigen in den Zug
sehr chaotisch und dauert ein paar Minuten.


Die Zugfahrt selbst ist glimpflich und schon nach rund 1 1/2 Stunden und einem Zwischenhalt kommen wir in Hallsberg an. Hier steigen wir in einen Regionalzug um, und der ist wirklich klein. Es ist nur ein Wagon mit integrierter Lok, aber alle die hinein wollen, kommen auch problemlos hinein. In diesem Zug muss man tatsächlich auf die STOP-Taste drücken wenn man aussteigen will. Hier fahren wir etwas länger, fast 3 Stunden, bis wir in Järpås am Bahnsteig ankommen. Der Bahnsteig ist dabei nicht einmal asphaltiert, sondern aus Kies. Ann-Helene nimmt uns in Empfang und begleitet uns zu ihr nach Hause, wo wir von ihrer Schwester und ihrer Mutter Muki begrüßt werden. Wir dürfen ein Zimmer beziehen, und Leon schläft auf einem Sofa, ich auf einer Matraze daneben. Das fühlt sich fast schon luxuriös an.
Dieser Artikel ist Teil der Reihe Kungsleden 2022.
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