Tag 2: Nissonjohka - Gárddenvárri

Um 7:50 wachen wir heute nach einer relativ langen Nacht auf, und frühstücken ganz entspannt ein bisschen Knäckebrot mit Käse und Erdnussbutter. Ohne allzu lange herumzutrödeln bauen wir das Zelt ab, und marschieren um 10:10 los. Bald nach dem Zeltplatz gibt es wieder eine Brücke, diesmal über den Ballinjohka und immer weiter den Abiskojåkka hinauf, bis wir am Abiskojaure ankommen. Aus diesem fließt der Abiskojåkka in Richtung Torneträsk ab. Neben dem Abiskojaure entlang gehend wird die Aussicht kontinuierlich immer schöner. Langsam kommen immer mehr Berge in das Blickfeld und das schwedische Gebirge kommt wirklich zum Vorschein. Auch hier gibt es regelmäßig Abschnitte, die mit Brettern ausgelegt sind, damit man nicht durch den Matsch oder das Wasser gehen muss.

Uns fällt während des gehens auf, dass der Birkenwald in einem Teil gar keine Blätter hat, während die anderen Teile des Waldes die wir durchqueren durchaus Blätter haben, wenn auch manchesmal eher weniger.

Während wir den See entlang gehen bekommen wir ständig tolle Blicke auf den Giron, der neben uns hervorragt. Irgendwann taucht dann hinter dem Giron ein nachster Berg auf: der Gárddenvárri, an dessen Fuß wir heute campen werden.

Hier sehen und erkennen wir erstmals der Gárddenvárri, an dessen Fuß wir heute schlafen werden

Nach einiger Zeit haben wir schon gut Hunger und kurz vor 13:00 finden wir eine große, flache und ebene Steinfläche im Boden neben dem Weg, von der aus wir eine super Aussicht auf den See und in den Nordosten nach Abisko haben. Es ist sehr klar, und wir sehen viele Kilometer weit. Sogar die Gipfel die auf der anderen Seite des Torneträsk liegen sind sichtbar. Dort bauen wir den Kocher auf und essen noch ein paar Nudeln, um die Packung leer zu machen. Während ich am See hocke um das Geschirr abzuwaschen, schwimmt ganz nah an mir eine relativ kleine Ente einer mir unbekannten Art vorbei.

Aussichtspanorama am Abiskojaure

Am südlichen Ende des Abiskojaure angekommen, beschließen wir kurz bei der dortigen Hütte vorbeizuschauen und eventuell Vorräte aufzufüllen oder den angefallenen Müll abzugeben. Dafür überqueren wir die Brücke über den Kamajåkka, und gehen noch ein paar hundert Meter bis zur Hütte an deren Tür uns ein Schild mit “Shop closed” erwartet. Die Öffnungszeiten waren nur 8-10, 16-20 Uhr, und es war gerade erst 14:15. Also gehen wir wieder zurück zum Kungsleden, und gehen gen Süden. Dort überqueren wir den Šiellajohka, der geradezu wassfallartig bergab tost, und in den Kamajåkka mündet. Zum Glück gibt es auch hier eine Brücke, sonst wäre es wohl kaum möglich auf die andere Seite zu kommen. Dann geht es kurz sehr steil bergauf, und uns erschließt sich ein fantastisches Panorama. Hier sehen wir auch kurz Ribakbákti und Várddut, zwei Berge an denen wir in den kommenden Tagen noch vorbeigehen werden.

Die grandiose Aussicht in den Norden

Dann geht es mit stetiger Steigung noch mehr auf den Gárddenvárri zu. Hier überschreiten wir langsam die Baumgrenze, und der bisher vorherrschende Birkenwald wird durch bis zu kniehohes Gestrüpp ersetzt. Die Steigung macht uns ziemlich zu schaffen. Blöderweise stellt sich langsam in meinem rechten Knie ein Schmerz ein. Am Fuß des Gárddenvárri finden wir dann einen Zeltplatz unweit des Kungsleden. Wir bauen gleich das Zelt auf und rasten uns darin kurz aus während wir den kurzen Regenschauer abwarten. Dann kommt nochmal die Sonne heraus, aber leider nur für die andere Seite des Tals. Der Gárddenvárri wirft schon seinen Schatten auf uns.

Wir machen uns noch ein wenig Kartoffelpürree und legen uns dann zu Bett. Währenddessen überfluten uns aber regelrecht die Gelsen, und wir schlagen wie die Wilden um und auf uns herum um diese Biester loszuwerden. Unser Innenzelt ist aber gegen Mücken geschützt, so dass wir nachdem wir reingegangen sind nur 3-4 erschlagen müssen bis wir unsere Ruhe haben.

  • Distanz: km
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  • Dauer:
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  • Höhe: 🠕m, 🠗m (Insgesamt m)

Dieser Artikel ist Teil der Reihe Kungsleden 2022.
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