Tag 11: Sitojaure - Aktse

Es hat die ganze Nacht geregnet, und als wir aufwachen regnet es immer noch. In der Hoffnung, den Regen abwarten zu können bleiben wir bis um 10 im Zelt, aber auch dann regnet es noch. Leon geht raus, um Wasser zu holen und auf Klo zu gehen. Dabei sieht er auch den Karabiner, den ich gestern schon entdeckt habe, und gibt ihn an seinen Rucksack. Damit befestigt er ab jetzt immer seine Crocs außen am Rucksack. Leons Schuhe sind leider alles andere als wasserdicht, und so kommt er schon von dieser Exkursion mit nassen Füßen zurück. Wir müssen aber heute trotzdem weiter, weil wir in Saltoluokta zwar vieles besorgt haben, was zu einer Mahlzeit dazukommt, aber zu wenig Nudeln etc. Wir bauen als erstes das Innenzelt ab, und essen dann unterm Außenzelt unser Frühstück. Das haben wir bisher nur einmal in Betracht gezogen, aber dann doch nicht gemacht, weil der Regen aufgehört hat, aber heute ist das nötig. Es ist zwar ein bisschen unangenehm, aber ein Müsli kann man auch so essen. Danach bauen wir notdürftig und nass das Zelt ab, und gehen los. Gestern waren zwar schon viele Gelsen zwischen Innen- und Außenzelt, aber heute hat das ganze in einer anderen Liga gespielt. Über Nacht haben die Insekten offenbar in unserem Zelt Zuflucht vor dem Regen gesucht. Ich kann mir sogar vorstellen dass die Mückenanzahl in unserem Zelt heute morgen dreistellig war!

Dutzende Mücken in unserem Zelt

Immerhin ist die heutige Etappe, die uns bis nach Aktse führen wird, relativ kurz. Als erstes kommt ein Anstieg. Dabei verlassen wir wieder schnell den Wald, und gehen über Heidegebiet. Als wir fast oben sind, haben wir einen tollen Blick zurück auf den Sitojauresee. Im Nebel sehen wir die Landschaft am anderen Ufer kaum, und fühlen uns wieder nach Mittelerde versetzt. Mit dem Anstieg hinter uns, geht es ein wenig auf gleichbleibender Höhe weiter, und langsam rückt der Tjahkelij in unser Panorama. Im Nebel erkennt man aber wirklich nur die Silhouette. Rechts von uns ist auch schon der Skierffe, den wir morgen erklimmen wollen, aber man sieht nur wenig von ihm.

Beim gehen haben wir Mittelerde im Rücken

Jetzt folgt ein zwar recht angenehm zu gehender, aber sich ewig lang anfühlender Abstieg, der uns nach Aktse führt. An der Abzweigung zum Skierffe sehen wir einige Zelte stehen. Hier sehen wir auch zwei richtig große tiefschwarze Raben. Sehr imposante Tiere. Nach rund 2,5 Stunden wandern im Regen kommen wir in Aktse an. Hier können wir uns unterstellen, und Leon versucht seine Füße trocken zu legen. Als er seine Socken ausdrückt, tropft das Wasser nur so runter. Der Rest seiner Regenausrüstung hat dem Wetter leider auch nicht ganz standgehalten. Das innere seiner Regenjacke ist nass, und auch das Raincover vom Rucksack ist nicht ganz dicht. In dieser miserablen Situation erwägen wir, heute in einem Bett in der Hütte zu schlafen, um einmal eine Matraze, einen warmen Ofen, und einen Ort zum Trocknen unsere Sachen zu haben. Dafür müssen wir allerdings bis 16:00, also 1,5 Stunden warten, in denen wir Knäckebrot mittagessen.

Glücklicherweise sind noch 2 Betten frei, und wir können uns in der Hütte breitmachen. Wir genießen den Rest des Tages das dichte Dach über dem Kopf, den Gasherd, den Ofen und die Sitztgelegenheiten. Wir gehen auch noch für ein paar Tage Proviant einkaufen. Sonst passiert heute wenig nennenswertes. Wir lesen sehr viel, und haben nicht einmal den Schwung die Sauna zu erkunden.

Hier in Aktse gibt es interessanterweise auch das Angebot sich für ein kleines Vermögen mit dem Hubschrauber nach Kvikkjokk bringen zu lassen. Das kostet, wenn ich mich recht erinnere rund 600€ für 4 Personen.

  • Distanz: km
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  • Dauer:
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  • Höhe: 🠕m, 🠗m (Insgesamt m)

Dieser Artikel ist Teil der Reihe Kungsleden 2022.
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