Tag 10: Saltoluokta - Sitojaure

Heute morgen schlafen wir, quasi um Gestern auszugleichen, fast eine Stunde länger als sonst, und stehen dann im Sonnenschein auf. Leider verzieht sich die Sonne recht bald hinter Wolken. Zwischen unserem Innen- und unserem Außenzelt waren heute wirklich dutzende Mücken, wir sind also mit unseren “Helmen” herumgelaufen, bis wir essen oder trinken mussten. Nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken gehen wir wieder zurück zum Kungsleden und gehen das sehr weite und offene Tal entlang. Uns wird recht bald warm, und wir legen unsere Fleecejacken ab, doch keine 5 Minuten nachdem wir wieder weitergehen, erwischt uns ein Wolkenbruch. Hektisch geben wir die Kamera in meinen Rucksack, packen die Regenjacken für uns und die Rucksäcke aus, und gehen weiter. Binnen Minuten sind unsere Beine durchnässt. Im Gegensatz zu den bisherigen Niederschlagsereignissen, ist es heute ein wirklicher Regen mit großen Regentropfen, und nicht nur winzig kleine, aber davon Massen. Aber auch dieser Regen hört bald auf, und wir gehen im Trockenen weiter.

Hier habe ich kurz vor dem Regen noch einmal die eindrucksvollen Wolken fotografiert

Wir überqueren einen Bach und holen dort gleich Wasser fürs Mittagessen. Als wir uns einen Platz suchen schaut wieder einmal die Sonne raus, und wir können teilweise unsere Nudeln mit Pesto in der Sonne genießen. Hier packe ich auch meine Kamera wieder aus, und gebe sie an den Rucksack. Wir gehen weiter, und sehen immer wieder schön den Fluss der sich durch das Tal zieht von oben. Auch die Wolken, deren graue Erscheinungsform für uns fast schon vergessen war, ziehen in eindrucksvollen Formen über uns vorbei.

Wir kommen dem Abstieg zum Sitojaure immer näher, und stoßen hier erstmals auf eine reife Moltebeere, die wir uns beide Teilen. Die - für Wildbeeren - relativ großen Beeren werden auch Fjällgold genannt. Sie schmeckt uns gut, und ein paar Heidelbeeren finden wir auch noch. Weniger gut schmecken uns die Krähenbeeren, deren Essbarkeit wir in Saltoluokta ergoogelt haben, und die wir schon zu tausenden am bisherigen Kungsleden gesehen haben, ohne sie zu erkennen. Der Abstieg zum See ist wirklich sehr sehr flach und angenehm zu gehen. Kurz vor dem Ziel finden wir noch eine große Menge reifer Heidelbeeren, die wir aufsammeln und naschen. Wir stoßen auf eine Abzweigung. Ein Weg führt uns zu der vom STF verwalteten Hütte, der andere Weg zu den Häusern einer Samifamilie, die die Fährfahrten über den See organisieren und durchführen und auch geräucherten Fisch, Brot und Snacls verkaufen. Eigentlich wollten wir das Rudern an diesem See ausprobieren, aber hier wurden die Ruderboote offenbar abgeschafft, und wir sind auf das Motorboot angewiesen. Wir wollten eigentlich auch das samische Brot und vielleicht einen Räucherfisch probieren, aber sie haben gerade weder noch verkaufsbereit. So zahlen wir also 80€ für die Bootsfahrt ans Südufer und gehen dort noch ein wenig weiter. Hier finden wir tatsächlich noch mehr reife Moltebeeren. Im Wald suchen wir uns einen Zeltplatz, und bereiten Zelt uns Abendessen vor. Ich sehe neben dem Zeltplatz einen Karabiner legen, und mache ein Witzchen drüber, aber weil Leon gerade kocht, schaut er gar nicht hin. Als wir gerade essen, beginnt es langsam stürmisch zu werden, und ein Unwetter kündigt sich an. Beim Auskratzen unseres Topfes bricht letztlich auch der zweite Göffel den wir aus Wien mitgenommen haben, und uns bleibt nur mehr der in Sälka gekaufte. Kurz nachdem wir uns ins Zelt legen beginnt es auch schon zu regnen.

Eine reife Moltebeere

  • Distanz: km
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  • Höhe: 🠕m, 🠗m (Insgesamt m)

Dieser Artikel ist Teil der Reihe Kungsleden 2022.
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