Nach einer sehr warmen Nacht stehen wir beide um 9:00 auf und packen unsere Sachen. Ohne groß zu zögern machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Wir schauen am Weg bei einem Supermarkt vorbei, werden aber von einem ziemlich kargen Angebot überrascht und gehen deshalb unverrichteter Einkäufe enttäuscht weiter zum Bahnhof. Dort kaufen wir uns jeweils ein Käsebrötchen und ein Schokocroissant, und frühstücken erst mal kurz. Dann geht es an das To-Do für heute: Reservierungen für die Rückreise auftreiben, um das gestrige Chaos nicht nochmal durchleben zu müssen. Dafür gehen wir zum Ticketschalter und werden nach 20 Minuten Wartezeit mit Reservierungen ausgestattet. Damit sind wir hoffentlich für die Heimreise gerüstet.
Alles in allem hat das ohnehin so lange gedauert, dass wir uns schon auf den Bahnsteig begeben, und dort auf unseren Zug warten, der nach Stockholm fährt. Während der Fahrt fällt uns eine Eigenheit der schwedischen Bahn auf: hier muss man für jeden Zug Sitzplätze reservieren, aber dafür wird keins unserer Tickets kontrolliert. Dasselbe gilt auch für den Anschlusszug in den wir in Stockholm umsteigen. Auch hier geht die Schaffnerin nur mit einer Liste durch, wer wo reserviert hat, und kontrolliert unsere Tickets gar nicht.
In unserem Abteil sind vier weitere Männer, die dem Gepäck nach zu urteilen Wanderer sind, die in Nordschweden wandern gehen wollen. Zwei von ihnen erzählen im Laufe des Abends, dass sie in den Sarek gehen werden.
Während der Zug immer weiter in Richtung Norden fährt, verschiebt sich auch
langsam der Sonnenuntergang nach hinten. Den sehen wir zwar anfangs nicht weil
es noch sehr bedeckt und regnerisch ist, doch gegen 21:45 macht Leon mich auf
den wohl spektatulärsten Sonnenuntergang den ich bis jetzt sehen durfte
aufmerksam. Der halbe Himmel erstrahlt in allen Rottönen zwischen Orange und
Pink, es war wirklich fantastisch. 
Leider war es recht herausfordernd eine gute Perspektive aus dem Zug heraus zu finden, aber ich habe versucht mit der Kamera das Beste herauszuholen. Die Sonne geht dann letztendlich gegen 22:08 unter, und wir machen uns auf den Weg ins Bett. Das Schlafabteil in diesem Zug ist doch deutlich angenehmer als die ÖBB Abteile, die schon für 4 Personen eng bemessen wirken. Viel Platz hat man hier zwar auch nicht aber es ist irgendwie einfacher sich zu arrangieren.
Dieser Artikel ist Teil der Reihe Kungsleden 2022.
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